die Entstehung

über CHANDRA SOMA

die alltägliche Realität

Ich heiße Nadine und bin Gründerin von „Chandra Soma“, Juristin, Yogalehrerin und Patchwork-Mama.

 

Das Leben stellt mich – so wie uns alle – vor kleinere und auch richtig große Herausforderungen. Manche kann ich leichter bewältigen als andere.

 

Ich arbeite hauptberuflich in einem „ganz normalen Job“ und komme regelmäßig nach einem langen Tag mit schwirrenden Kopf nach Hause (oder ins Hotelzimmer). Ich habe dann genauso regelmäßig sehr wenig Lust, Sport oder etwas anderes zu machen, wovon ich weiß, dass es mir ja eigentlich gut tun würde.

 

Der Kampf gegen meinen „inneren Schweinehund“ gepaart mit der stressbedingten körperlichen und geistigen Erschöpfung hat mir keine Ruhe gelassen, bis ich endlich einen Weg gefunden habe, wie ich nach der Arbeit abschalten und Kraft für einen neuen Tag tanken kann.

 

Eine große Hilfe dabei ist Yoga. Durch regelmäßige Praxis kann ich nach einem anstrenden Tag nicht nur meinen Körper enstpannen, sondern sehr oft auch meine Psyche.

Spiritual Bypassing

"Wir leben doch alle in Licht und Liebe... oder nicht?"

Es gibt aber auch in meinem Leben schwere Themen, die ich nicht durch Yoga einfach wegzaubern kann. Manchmal helfen andere spirituelle Praktiken, am Ende des Tages bleiben die schweren Lebensthemen und damit verbundene unangenehme Gefühle aber da. Egal, ob beruflich oder persönlich begründet.  Sie belasten mich mal mehr und mal weniger. Solange das Problem in meinem Leben ist, hilft alle Meditation und Manifestation der Welt nichts.

 

Yoga, Licht und Liebe sind nämlich keine Allheilmittel.

 

Ich erlebe viel zu oft, dass „spirituelle Menschen“ aufgrund von diversen tiefgehenden, sogar transzendeten Selbsterfahrungen plötzlich meinen, alle Probleme würden sich in „bedingungsloser Liebe“ auflösen, insbesondere die eigenen…

 

Sehr oft passiert dadurch aber nichts anderes als bei den weniger „Alternativen“ – die eigenen Gefühle und Probleme werden verdrängt, unterdrückt oder schöngeredet. Für diese Lebenseinstellung hat sich der Begriff „Spiritual Bypassing“ durchgesetzt.

die Brücke zwischen zwei Welten

In meinem beruflichen Alltag sehe ich sehr oft, wie körperliche Empfindungen unterdrückt werden, um dem schnelllebigen, auf Leistung fokussierten Tempo der heutigen westlichen Welt gerecht zu werden. Am Ende laufen wir von einem To-Do zum nächsten. Wir können uns entweder gar nicht mehr ausruhen oder müssen „Selfcare“ einplanen, um uns nicht schlecht zu fühlen, wenn wir mal unproduktiv sind. Zeit zur Reflexion über das eigene Leben, die Beziehungen und sich selbst sucht man vergebens.

 

In spirituellen Kreisen erlebe ich keine Hektik, was so manchen Burnout-Gefährdeten Balsam für die Seele ist. Hier wird Ruhe und wertschätzende Akzeptanz gefördert – prinzipiell sehr wichtige Konzepte. Ebenso werden aber Menschen durch spirituelle Praktiken in ihrer Psyche empfänglicher und schnell unbewusst von der Idee eines heilen Lebens überzeugt. Dieses Leben findet am besten in abgeschotteter Natur statt und das einzige, was zählt ist scheinbar Licht und Liebe. In diesem heilen Leben gibt es keinen Stress, keine Geldsorgen und insbesondere keine „schlechten Gefühle“, schwere Gespräche oder gar Streit, diese würden nämlich das liebevolle Zusammenleben gefährden.

 

Genauso wie die einen dem Geld, der Arbeit und den gesellschaftlichen Verpflichtungen nachlaufen, reden sich die anderen ein, erleuchtet zu sein und keinen Hass, Neid oder Schmerz mehr zu spüren.

Zeit und Raum für die tatsächliche Auseinandersetzung mit den Gefühlen und den Problemen im eigenen Leben gibt es weder in der einen noch in der anderen Welt. In der einen hat man keine Zeit dafür, in der anderen werden „schlechte Gefühle“ verteufelt. Beide Lebensstile ermöglichen es uns, Ausreden oder Trostpflaster zu finden, um unser Leben nicht reflektieren und selbst in die Hand nehmen zu müssen. Sei es der vollgepackten Terminkalender oder eine glitzernde Verpackung des Lichtes und der Liebe für unsere Probleme.

 

Weder der eine, noch den andere Lebensstil ist jedoch „richtig“ oder „falsch“. Jeder hat seine Vor- und Nachteile. Es geht meines Erachtens um eine gesunde Kombination der Lebenszugänge und das Hinterfragen unserer tiefliegenden Motive.

Ich bin überzeugt, wir sind uns selbst die besten Helfer.

Es bringt nichts blind dem Erfolg nachzujagen oder Wertschätzung und Liebe zu predigen, wenn wir uns vorher nicht damit auseinandersetzen, weshalb wir das überhaupt tun.

 

Unsere Lebenseinstellungen sind oft nur Ideale, die wir versuchen zu leben, weil wir denken, es wird uns damit besser gehen. Mehr Erfolg oder mehr bedingungslose Liebe wird schon reichen um alles gut zu machen. Wir vergessen dabei, dass weder ein Beruf noch eine scheinbare Erleuchtung oder Heilung, weder Geld noch die zwanghafte Konfliktscheue aus Nächstenliebe unsere Probleme lösen. Ebenso löst sie keine Wunderpille, kein Psychotherapeut und auch kein Guru oder Heiler bei dem neuesten spirituellen Retreat. 

 

Wenn wir unser Leben selbst in die Hand nehmen, können wir uns durch Therapeuten oder Spiritualität Unterstützung holen, geben aber nicht die Verantwortung für unser Wohlbefinden ab. Wir sind selbst unser Glückes Schmied und unser Glück kann ganz unterschiedlich aussehen: Es kann eine nach engagierter Arbeit erreichte Beförderung sein ebenso wie ein Barfuß-Wochenende in einem Meditationszentrum. Wir können all das nutzen, was uns die heutige Zeit zur Verfügung stellt, wenn wir es bewusst tun und dabei negative Aspekte nicht verdrängen.

Mein eigenes Leben – geprägt vom stressigen Arbeitsalltag, bewegten Beziehungen und der Aufarbeitung einer traumatischen Vergangenheit – hat mich mit einer ordentlichen Portion Selbstreflexion, dem dazugehörigen Wissen um die eigenen Verfehlungen, psychotherapeutischer Begleitung und sehr vielen auf Ruhe und Einkehr gerichteten spirituellen Praktiken nach langer Zeit zu einer tiefen inneren Balance geführt.

 

Diese Balance in mir verliert trotzdem regelmäßig ihr Gleichgewicht, denn ich bin definitiv nicht erleuchtet oder fehlerfrei und auch in meinem Leben gibt es manchmal so richtig schwere Tage. Ich finde aber immer öfter und immer leichter zu meiner inneren Balance zurück.

Mit „Chandra Soma“ möchte ich andere dabei begleiten, ihre ganz persönliche Balance wiederzufinden. Ohne die dunklen Seiten des Lebens zu verdrängen, sondern mit dem tiefsitzenden Wissen, dass es ohne Dunkelheit auch kein Licht gäbe. Ein Licht, dass kein Allheilmittel ist, sondern ein Licht, das Hoffnung bedeutet, wenn das Leben gerade hoffnungslos erscheint.